Auf den Spuren von Eva und Robert - Verona Diaries Special

Das Team von Verona-Diaries.com war für euch in Verona unterwegs
und hat sich auf die Spuren von Eva und Robert begeben.
Neben der Besichtigung von einigen Drehorten
stand auch ein Besuch in Roberts Restaurant "12 Apostoli" auf der Liste.
Das und noch vieles mehr, könnt ihr in diesem kleinen Video sehen.



Sonntag, 2 September 2012 [Woche 47]
by XShipper   
Kaufrausch mit Debbie    



Ich dachte mir, jetzt wo sich die Gerüchte um einen dritten Stern für Robert doch recht hartnäckig halten, schau ich lieber mal, ob Verona nicht wieder ein paar schöne Kleider für mich bereithält.

Schon damals, als wir das erste Mal hier waren und mein Zukünftiger und ich endlich zueinander fanden, hatte ich mich auf der Stelle in diese Stadt verliebt auch wegen der vielen kleinen Läden, die allesamt eine feine Auswahl haben… nicht zu teuer und trotzdem wunderschön.

Es kann ja nicht schaden, wenn plötzlich die Einladung zur exquisiten Feierlichkeit ins Haus flattern sollte und „frau“ ist vorbereitet – wenn du verstehst, was ich meine. Shoppen lieben alle Frauen, ich bin da, wenn auch nicht ganz so häufig, keine Ausnahme. Es verwunderte mich daher nicht wirklich, dass meine Schwägerin in spe diesbezüglich noch verrückter drauf ist als ich. Ok, die Idee, dass wir unbedingt vorbereitet sein sollten, kam von Debbie.

Es ergab sich so nicht ganz rein zufällig, dass sie mitten in der Woche einen Tag von der Uni frei hatte. Daraufhin habe ich kurzfristig den Abbau von Überstunden für eben jenen Tag beantragt und Glück gehabt – es passte also. Valentina war in der Kita versorgt und wir Mädels zogen durch Verona.

Wir waren den ganzen Tag unterwegs und richteten unsere Aufmerksamkeit auf die vielen Auslagen in den Schaufenstern. Unzählige Modepuppen präsentierten uns schöne wie auch schräge Kleider. Vor manchen Läden blieben wir nur kurz stehen, gingen dann lachend weiter; und an etlichen Cafés nahmen wir Platz, tranken Cappuccino während wir immer noch lachten.

Bis wir in eine kleine Seitengasse einbogen… da war sie, die Boutique von einst! Ich musste da hinein, zumal unsere Ausbeute bisher noch recht mager war. Als wir reingingen, waren wir wie gefesselt – all die wunderschönen Kleider, Garderoben und Kostüme. Für jeden erdenklichen Anlass war etwas dabei, sei es für festliche Events über Sommerkleider bis hin zur Traumhochzeit.




Ich tat mich wirklich schwer, nicht sofort alle mitzunehmen. Aber wir nahmen uns die Zeit und probierten hier und da immer wieder ein paar an. Nur dieses eine Hochzeitskleid – schlicht, grazil und elegant kam es daher und verzauberte mich mit jedem Seitenblick hin immer mehr – es schien für mich so unerreichbar. Natürlich sollte es das auch, schließlich bin ich glücklich verheiratet und stand bereits weiß Gott oft genug mit unzähligen Kleidern in Weiß vor dem Traumaltar.

Oh, hatte ich dir das eigentlich erzählt? Damals dachte ich, Markus wäre meine neue alte große Liebe. Und irgendwie wollte ich auf Gedeih und Verderb seine Frau werden. Ich verließ Robert für ihn, hatte schon einen Hochzeitstermin, den ich dann auch noch nach vorne verlegte, bis immer wieder etwas dazwischen kam. Allesamt endeten die Versuche tragisch… eigentlich möchte ich nicht wirklich an diese Zeit zurückdenken.

Dass dann auch noch ausgerechnet bei der Hochzeit mit Robert wieder der große Knall kam – dieses Mal flog aber gleich der halbe Fürstenhof in die Luft – ist irgendwie bezeichnend für mein Glück mit den Männern. Immerhin konnten wir uns gerade noch das Ja-Wort geben und nur der Tod kann uns jetzt noch scheiden.

Unser erster Hochzeitstag rückt immer näher, und vielleicht hatte ich gerade diesen Tag im Kopf als ich schmachtend und wehmütig über den feinen Stoff dieses wunderschönen Hochzeitskleides strich. Da ich dieses nicht mitnehmen konnte, habe ich trotzig gleich 2 Kleider in dieser Boutique gekauft – eines für den hoffentlich freudigen Anlass bezüglich eines möglicherweise dritten Koch-Sternes und ein zweites, wenn wir bald unser Einjähriges feiern.

Auch Debbie hatte zugeschlagen und behielt aber für sich das weiße Kleid im Auge, falls mein werter Herr Bruder mal auf die Idee kommen sollte, sich vor ihr hinzuknien, um ihr die Frage aller Fragen zu stellen. Muss nicht morgen sein, auch nicht in einer Woche, sagte sie… aber irgendwann. Das ließ sie so im Raum stehen und ich glaube, ich sollte mal mit Jakob sprechen.

Gegenüber der Chiesa die San Lorenzo fanden wir dann noch ein Kinderbekleidungsgeschäft. Ein kleiner Laden mit hübschen Kleidchens nur für Mädchen. Da Valentina nicht mehr die Kleinste ist und ständig neue Klamotten benötigt, weil sie aus den alten rauswächst, war mir klar, dass ich auch für sie ein paar neue Anziehsachen kaufen musste.



Ich verfiel praktisch in einen Kaufrausch, weil alles so niedlich war. Die kleinen Schühchen, die süßen Jäckchens, all die bunten Kleider und hübschen Sommerhüte. Zum Glück war es da schon spät und der Laden schloss bereits nach einer kurzen Verweildauer. Wären wir früher am Tage daran vorbei gekommen, hätte ich wohl einen Kredit aufnehmen müssen, um alles zu kaufen, was ich sah. In jedem Teil sah ich praktisch Valentina darin und war ganz hin- und hergerissen.

Also, ich hoffe, so ein Shopping-Tag kommt nicht so schnell wieder! Wie sagte ich eingangs? Ich geh nicht so häufig shoppen – jetzt weißt du, warum! Ich hoffe, der nächste Kaufrausch ereilt mich erst wieder zur Weihnachtszeit.

Deine