Ein Jahr "Verona-Diaries.com" Gewinnspiel

In Verona fanden einst Robert und Eva zusammen. Ohne diese wunderbare Stadt in Italien hätten wir Fans vielleicht noch viele Monate warten müssen, bis sich das Traumpaar endlich findet. Und ohne die Ereignisse in Verona gäbe es gar nicht Evas Tagebuch.
Seit dem 17. Oktober 2011 könnt ihr nun bereits die Abenteuer der kleinen Familie um den Sternekoch, der Kindererzieherin und der süßen Prinzessin mitverfolgen. Und ohne Euch wäre "Verona Diaries" nicht so erfolgreich: 285 treue Facebook-Fans und jeden Release-Sonntag über 100 Begeisterte verzeichnen wir seit dem Start vor einem Jahr.
Zu unserem Jubiläum gibt es daher extra für euch das passende Gewinnspiel.

Eva grüßt ihre Tagebuch-Leser von einem ganz besonderen Ort aus, der für sie und ihrer großen Liebe, Robert, eine wichtige Bedeutung hat.

Wenn Ihr also wisst, wo Eva da gerade steht und von wo aus sie euch zuwinkt, dann schreibt uns eine E-Mail an mail@verona-diaries.com und gewinnt ein tolles "Verona Diaries"-Fanpaket!
Der Einsendeschluss ist der 11.11.2012


Sonntag, 14 Oktober 2012 [Woche 53]
by XShipper   
Unerwartete Hilfe    



Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Im Moment herrscht absolutes Chaos – das absolute Gefühlschaos. So richtig finden wir keine ruhige Minute, weil es an allen Ecken und Kanten kriselt… überall Kummer und Sorgen. Ich kann nur Gott danken, dass wir letzte Woche nicht zum Fürstenhof reisen konnten. Das muss Schicksal gewesen sein. Wenn man bedenkt, was für eine Katastrophe da gerade vorherrscht. Ich muss gestehen, dass ich sehr froh darüber bin, dass wir hier in Verona geblieben und nur mit unseren eigenen Problemen beschäftigt sind. Aber ich möchte gewiss nicht in Roberts oder Debbies Haut stecken.

Debbie kam Anfang der Woche ins Restaurant geeilt, um mit meinem Mann zu sprechen. Sie hatte einen besorgniserregenden Anruf Ihres Vaters, Michael Niederbühl, erhalten, dass am Fürstenhof ein tödliches Virus ausgebrochen sei. Er wollte ihr nur mitteilen, es ginge ihm gut, aber anderen weniger – so auch gewissen Gästen wie zum Beispiel seiner Arztfreundin, aber eben auch dem Sohn des Herrn Saalfelds. Als Debbie hörte, dass es Alexander erwischt hatte und sie eigentlich niemandem davon erzählen sollte, konnte sie nicht anders.

Als sie also in die Cucina stürmte, ließ Robert sofort alle Kellen und Töpfe fallen und entließ all seine Mitarbeiter in den vorzeitigen Feierabend bzw. Kurzurlaub. Durch den Medien-Disput der letzten Tage, der durch den Kindergarten-Vorfall ausgelöst wurde, herrscht eh Gäste-Flaute. Die für Wochen ausgebuchten Tische wurden reihenweise storniert und das „12 Apostoli“ muss ziemlich um seinen guten Ruf kämpfen… wohl eher gegen Windmühlen. Am Nachmittag kam ich mit Valentina nach Hause und hätte beinahe nur noch die Rückseite meines Mannes gesehen. Er war doch drauf und dran gewesen, zu seinem Elternhaus zu fahren.

Wir hatten dann einen lautstarken Streit darüber, dass sein voreiliges Handeln seinem Bruder auch nicht helfen würde. Mehrmals musste ich mich vor ihm stellen und die Tür versperren, während Valentina im Hintergrund zu Weinen anfing und die Koffer bereits im Auto verstaut waren. Er wird nun mal hier gebraucht, sein Lebenstraum steht auf dem Spiel und er muss jetzt seine ganze Kraft dafür aufwenden. Am Fürstenhof würde er niemandem helfen können und sich womöglich noch selbst in Gefahr bringen. Was würde es bringen, wenn auch er sich infiziert? Es ist schlimm genug, dass seine Familie Angst um Alexander hat, aber Valentina kann nicht auch noch ihren Vater verlieren! Ich konnte ihm nur Mut zusprechen, dass er auf den Kampfeswillen seines Bruders vertrauen muss. Schließlich hat auch er eine Familie zuhause und wird schließlich bald zum zweiten Mal stolzer Vater. Tief in dessen Unterbewusstsein will er ganz bestimmt nicht an diesem blöden Virus sterben.

Ich weiß sehr wohl, dass ich ihn damit in einen Gewissenskonflikt forcierte, aber Robert hatte schließlich begriffen, dass es so das Beste für alle ist. An diesem Abend fühlte ich es, wie etwas im Inneren seines Herzens brach. Ich hoffe inständig, dass es möglichst bald gute Nachrichten vom Fürstenhof gibt, sonst bin ich für alle Zeit daran schuld, dass sich die Brüder nicht mehr voneinander verabschieden konnten. Aber ich weiß, ich hab das Richtige getan.

Und ich habe noch etwas getan! Da sich Jacob anscheinend damals bei der Finanzierung seines Hofes dubioser Mittel bediente und die völlig unwürdige Entschuldung noch aussteht, die der Wirtschaftsmogul und Vater dieser Geburtstagsgöre einfordert – entschuldige die Wortwahl –, habe ich mit Markus telefoniert und ihn hierzu befragt. Schließlich kennt sich mein ehemaliger Verlobter ziemlich gut aus, was das angeht. Er hatte seinerzeit Rechtswissenschaft studiert und wurde als Jugendlicher von der Mafia entführt, weswegen man ihn jahrelang für tot glaubte.

Tja, er kennt sich aus und ist jetzt hier! Markus ist für ein paar Tage vorbei gekommen, da er meinte, er trieb eh an der italienischen Küste im Mittelmeer rum. Ihn schickt der Himmel, ganz ehrlich. Ich weiß, Robert ist nicht gerade darüber begeistert und er fühlt sich irgendwie hintergangen, aber hier geht es um mehr als nur um die Vergangenheit.

Markus wollte zuerst alles wissen, was wie wann passierte. Also riefen wir den Familienrat bei uns ein. Und hier tat sich was ganz Unfassbares auf. Etwas, was ich vermutet, aber nicht wirklich für möglich gehalten hatte. Jacob bekam seinen Kredit tatsächlich von der hiesigen Mafia. Wie mein Brüderchen ausgerechnet in die Hände derer gelangen konnte, treibt mir die Nackenhaare in die Höhe. Debbie und ich flippten aus, Jacob schlug die Hände über den Kopf, Robert tigerte umher und Markus saß einfach nur da. Dann stand Roberts Problem auf dem Plan, was anschließend auch zu einer nicht minder hitzigen Diskussion führte.

Ich weiß nicht recht, was ich von der ganzen Sache halten soll. Markus macht einen so unerschrockenen, konzentrierten und zuversichtlichen Eindruck. Ich konnte es ihm ansehen, als wir anschließend in der Stadt unterwegs waren, um die Köpfe wieder freizubekommen.



Ich hingegen habe irgendwie Angst davor. Ich möchte nichts mit der Mafia zu tun haben, und doch steht mein Bruder in deren Schuld und mein Mann muss sich mit üblem Rufmord rumplagen. Hilfe, wo soll das alles enden?

Das einzig Gute an der Situation ist – so makaber das auch klingen mag –, es lenkt uns von den anderen Sorgen ab. Und wir können nur hoffen, dass alles wieder gut wird. Wir werden kämpfen, denn wir haben mithilfe von Markus nun einen Plan: Er und Debbie werden hier die Vermittler spielen. Und am Fürstenhof gibt es auch einen kleinen Hoffnungsschimmer, an dem sich jetzt alle dran klammern.

Deine