Verona Diaries - News


Zu unserem 100. Tagebucheintrag von Eva Saalfeld
möchten wir den Gewinnern unseres Jubiläumsgewinnspiels recht herzlich gratulieren.



Sonntag, 24.11.2013 [Woche 110]
by XShipper   
Teamarbeit im Kinderzimmer    




Endlich, endlich ist das kleine Reich für unsere Prinzessin fertig! Ich kann es kaum fassen, wie viel Arbeit in so einem kleinen Zimmerchen stecken kann – dabei sind es nur 4 einfache Wände mit ein bisschen Platz dazwischen. Aber ich denke, wir haben es richtig gut hinbekommen und unsere Süße wird ihr neues Imperium im Nu einnehmen!

Wobei Robert seine Mühe hatte, das Bett aufzubauen, während ich die erforderliche Wäsche durch die Maschine jagte, damit man sie ohne Bedenken darin schlafen bzw. aufhängen konnte. Wie ein Wicht saß er auf dem neu gemachten Parkettboden und war eifrig dabei, alles zusammenzuschrauben. Das war ein Anblick für die Götter: im Schneidersitz auf dem Boden, hochkonzentriert, die Augenbrauen zusammen gekniffen, die Stirn in Falten gelegt und die Zunge rausgestreckt – herrlich.

Ich bin wirklich froh, dass wir uns über die Einrichtung einig werden konnten. Es ist nun ein Zimmer, was sie einige Jahre wird nutzen können und manche Möbel kann sie auch noch weiter drin stehen lassen, selbst wenn wir das Zimmer in ein paar Jahren wieder umändern müssen. Vermutlich um die Zeit, wenn sie eingeschult wird. Dann wird nicht nur das Bett zu klein geworden sein, sondern auch ein neuer Tisch für ihre Hausaufgaben müsste dann her.

Selbst als Jakob und Debbie zum Kaffeetrinken vorbei kamen und wir ihnen unser vollendetes Werk präsentierten, war sogar die angehende Architektin entzückt. In Roberts Gesichtsausdruck spiegelte sein Stolz förmlich in heller Pracht wieder und weithin sichtbar – na gut, für mich jedenfalls. Mit einem kleinen Seitenhieb in seinen angehenden Bauchspeck erinnerte ich ihn daran, wer die Idee dazu hatte. Daraufhin stand er zwar da wie ein Zinnsoldat, aber grinste umso breiter.



Ansonsten war es schön, etwas mit Robert gemeinsam auf die Beine gestellt und mit ihm zusammen etwas erschaffen zu haben. Wir reichten uns gegenseitig den Hammer, wenn einer ihn brauchte, hievten die Schränke in Teamarbeit an die Wände und er gab mir Halt beim Besteigen der Leiter. Es waren vor allem aber die kleinen, fast unscheinbaren Momente währenddessen, wenn sich unsere Hände mal berührten, wir synchron auf 3 zählten, um mit aller Kraft und laut stöhnend die Möbel an ihre Positionen zu bringen, oder er anstatt das Eisen meine Hüfte stützte, um mich vor dem tiefen Fall zu schützen.

Das ist Familie, so ist eine Ehe – sollte sie jedenfalls sein. Und ein Hauch von Leidenschaft schwang stets mit; und als wäre die Schufterei wie ein schweißtreibendes Vorspiel gewesen, endeten wir allabendlich keuchend im Bett und schliefen wir ein kleine Kätzchen zusammengeknüllt und ineinander ein.

Wir sind noch nicht komplett, was schmerzlich ist, aber wir haben uns – und das ist alles, was zählt. Als ich neulich Morgen aufwachte und gegen das durchschimmernde Licht der aufgehende Sonne versuchte anzublinzeln, rauschte eine Wonne der Glückseeligkeit durch mich hindurch und zog mich mit aller Macht zurück in den seligen Schlaf. Doch hätte ich in so einem Augenblick wieder einschlafen können?

In meiner Halsbeuge vernahm ich den warmen Atem von Robert, an meinem Rücken entlang fühlte ich das stete Heben seiner Brust und auf meinem Becken lag sein starker Arm als schützender Patron. 3 Jahre waren ins Land gezogen! Eine unglaublich lange Zeit und doch war es mir, als wäre es erst gestern gewesen, dass wir unser erstes Mal hatten. Diese Betitelung ist so lächerlich, sodass ich innerlich lachen musste bei dem Gedanken daran – wir waren keine Teenager mehr gewesen. Aber wie sonst soll man so etwas Unglaubliches beschreiben, wenn endlich die Emotionen überschwappen und man seinen Gefühlen für den anderen freien Lauf lassen kann und einem die Welle der vollkommenen Liebe zum allerersten Mal mit diesem einem, ganz besonderen Menschen, mit dem man den Rest seines Lebens verbringen wird, mitreißt!?

Deine