Ein Jahr "Verona-Diaries.com" Gewinnspiel - Auflösung

Ho Ho Ho!

Bis Weihnachten ist zwar noch etwas hin, aber der Nikolaus macht ja bekanntlich heute schon seine Runde.

Endlich haben die vielen großen und kleine Dinge, die es zu verlosen galt, das "Verona Diaries"-Team erreicht,
sodass die spannende Losziehung stattfinden konnte, um die glücklichen Jubiläums-Gewinner zu ermitteln.

Wir haben viel Süßes, was Kleines, manch Seltenes, etwas Exklusives, was zum Rumtragen und zu naschen, etwas für das ganze Jahr, gemäß der kalten Jahreszeit gar was Heißes gepaart mit etwas Nützlichem... und vieles mehr.

Trommelwirbel:

Das kleine Fan-Paket für Platz 3 geht an
Ildiko Spengler

Auch über ein Fan-Paket mit Platz 2 darf sich freuen
Hannelore Bayer

Und unser großes Fan-Paket, das der Nikolaus kaum tragen kann, ist für unseren 1. Platz
Doreen Löwe

Herzlichen Glückwunsch an alle Gewinner, und wir von Verona Diaries bedanken uns für die rege Teilnahme von Fans von Nah und Fern!
Viel Spaß wünschen wir. Möge es noch viele weitere Jubiläumsanlässe geben - ach, Weihnachten steht auch ja auch schon vor der Tür...

Sonntag, 16.12.2012 [Woche 61 & 62]
by XShipper   
Die Liebespralinen    



Ich muss still sein, also pssst! Es ist Mitten in der Nacht und Robert und ich hatten gerade Liebe gemacht. Nachdem er friedlich einschlief, griff ich rüber und zog leise die Schublade zum Nachttisch auf, um dich da herauszuholen.

Irgendwie ist es ein immenser Unterschied, ob man wie wild auf irgendwelche Tasten einhämmert oder ein Buch mit einem feinen, aber gerben Lederumschlag in den Händen hält, es öffnet und die einzelnen Blätter umschlägt.

Mit einem Stift darin zu schreiben, hat etwas Magisches. Es sind bleibende Worte für die Ewigkeit, festgehalten im Hier und Jetzt wie auch unumkehrbar auf echtem Material. Die digitale Medienwelt hingegen ist so schnelllebig, so wandelbar, dass alles augenblicklich verloren gehen kann, wenn die Technik nicht mitspielt oder versagt.

Aber bei einem Buch bedarf es lediglich eines sicheren Platzes der Aufbewahrung oder gar des Versteckens. Ich komme mir gerade sehr geheimniskrämerisch vor… so im fahlen Licht der leuchtenden Weihnachtsgirlanden am Fenster. Und es ist wahrlich sehr still – selbst Robert.

Ich weiß nicht so recht… war unter Umständen eine geheime Zutat in den Pralinen drin, die wir die Tage von Laura zugesandt bekamen? Zumindest verwundert es mich, dass sie überhaupt die Zeit fürs Kreieren fand neben all dem Babystress. Hierfür alle Achtung! Vielleicht grüble ich auch einfach nur zu viel...



Abgesehen davon schmecken sie vorzüglich – ohne Frage –, und bisher genoss ich sie zusammen mit meinem Mann sehr. Naja, anschließend waren wir ziemlich unvermittelt wie auch recht stürmisch im Bett gelandet! Merkwürdig, oder? Das war vor ein paar Tagen, und seitdem jede Nacht, manchmal auch noch vor dem Frühstück!!!

Kommt dir das nicht auch seltsam vor? Robert habe ich darauf bezogen noch nicht angesprochen – nicht, dass er sich in seiner mir gegenüber bestehenden Liebe gekränkt fühlt, weil ich diese auf die Süßigkeit schiebe.

Vermutlich wäre es ratsamer, wenn ich dich fürs Erste wieder weglege. Ja, das wäre weise. So könnte ich mir endlich etwas Schlaf gönnen und mich in die Arme meines Mannes flüchten. Oh, welcher nur zur Hälfte bedeckt neben mir liegt… oooooooh nein, aus! Es ist schon spät und dunkel! Ich sollte jetzt wirklich schlafen, sonst werde ich hier noch ganz ungestüm mit meinen Hitzewallungen!



Heute Morgen führte mich mein erster Gang raus aus dem Bett geradewegs in die Küche. Ich wollte mir nochmal die Pralinenschachtel anschauen. Und auf meinem Weg dahin hatte ich einen Entschluss gefasst: ich würde sie vernichten! Auch wenn sie von Laura stammten, sie nur so auf der Zunge zergingen und einen recht befriedigenden Nebeneffekt zu haben schienen, konnte der Inhalt der Packung nicht ewig wehren und uns um unseren Schlaf bringen.

Es waren nicht mehr allzu viele übrig, aber ohne noch einen weiteren Gedanken daran zu verschwenden und dieser Köstlichkeit nachzutrauern, drückte ich mit meinem Fuß das Pedal am Mülleimer, wodurch sich der Deckel öffnete, und beförderte die restlichen Pralinen in ihre schmutzige Verdammung.

Kaum, als ich das getan hatte, kam Robert um die Ecke. Sowohl er als auch der kleine Spatz, den er auf dem Arm trug, rieben sich in dem Moment verschlafen die Augen. Frag mich nicht, wer zuerst mit dem Gähnen anfing, aber da standen wir nun – zu dritt in der Küche und alle rissen wir die Münder speerangelweit auf.

Nachdem er Valentina absetzte und ihr einen kleinen leichten Klaps aufs Popöchen gab, auf dass sie vorwärts trottete, entdeckte er die leere Verpackung, dessen Inhalt ich eben noch heimlich entsorgt hatte. Sein schmollender Gesichtsausdruck kommentierte wortlos sein Bedauern über die gähnende Leere. Aber ich war zufrieden mit mir selbst. Bis…

… ja, bis Robert meinte, er müsse dann wohl die Tage mal Laura anrufen, um nach dem Rezept zu fragen. Ich starrte ihn daraufhin entsetzt an. Inständig hoffend, ich möge nicht wirklich so entsetzt drein schauen. Aber mein Mann brabbelte nur in seinen 3-Tage-Bart hinein… irgendwas von wegen „großartige Gewürzmischung“ und „wäre prima für die Gäste“! Oh, du meine Güte. Vor meinem geistigen Auge spielten sich bereits wilde Orgien auf den Tischen im Restaurant ab.

Zum Glück schrillte just in dem Moment unser Telefon und mein Schreckensszenario löste sich in Luft auf… vorest! Obwohl ich in meinem Hinterkopf schon Wetten abschloss, es könnte doch Laura am Ende der Strippe sein. War sie zum Glück nicht, sondern Tanja. Welch eine Freude!

Und ich kann dir sagen, das war vielleicht ein chaotisches Telefonat. Genauso chaotisch und durchgedreht wie es unsere gute, alte Freundin eben nur sein konnte. Hätte ich auf die Freisprechanlage umgestellt, wäre es bestimmt einfacher gewesen, aber so hampelte Robert immer wieder um mich herum und quasselte allerhand Zeugs dazwischen.

Immer wieder wollte er wissen, ob es wirklich Tanja wäre. Oder er brüllte mal links, mal rechts in mein Ohr, ich solle ihr viele, liebe Grüße ausrichten. Dann wollte er sie gar selbst sprechen und bettelte wie ein kleiner Junge vor mir rum, er würde den Hörer auch mal haben wollen. Während all dem musste ich mir das Lachen am anderen Ende anhören. Wirklich zum Reden kamen wir so nicht, also reichte Tanja weiter an Robert.

Ich suchte nach Valentina und setzte mich dann mit ihr mit auf die Couch, wo es sich der Herr des Hauses auch dem entsprechend so verhaltend bereits bequem gemacht hatte. Nun waren wir zwei Mädels an der Reihe, ständig dazwischen zu quatschen. Kauderwelsch-Gebrabbel von der Kleinen über ihre Abenteuer mit dem Schneematsch der letzten Tage sowie allerhand Fragen von mir zu ihrem Wohlbefinden, was sie so treibt, wo sie steckt und ob sie uns nicht mal besuchen käme – es war ein heiteres, vor allem lautes Durcheinander.

Tja, aber Fazit des Ganzen: Tanja kann es vielleicht einrichten an Sylvester dabei zu sein, und Robert hat – zumindest meines Wissens nach – noch nicht bei Laura angerufen. Vielleicht sollte ich ihn doch von meinem Verdacht erzählen?

Deine