Verona Diaries - News



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Sonntag, 27.04.2014 [Woche 126]
by XShipper   
Ostern    




Ostern kam und ging, fast so als wären es einfach nur ein paar Ferien. Natürlich waren die Schaufensterläden der Stadt prall gefüllt mit allerlei Süßem und Ostereiern so groß wie die Kinder selbst, für die sie bestimmt waren. Aber sonst fiel es kaum ins Gewicht.

Den einzigen Tag, den wir wirklich in diesem Sinne und in christlicher Andacht verbrachten, war der Ostersonntag. Wir waren zuerst in der Kirche in Gedenken an Miriam wie auch meiner Eltern – selbst mein Bruder und Debbie saßen neben uns auf der Bank –, und sammelten uns dann als Gruppe in einem nahe gelegenen Park.

Tiziana kam mit Kind und Kegel, wobei der stolzer Papa Gianni sein Baby im Brustgeschirr umher trug. Und auch Ella brachte ihre Gefolgschaft mit. Somit waren wir 3 Familien und ein noch kinderloses Pärchen.

Jakob musste so einige Späße über sich ergehen lassen, während Debbie eher mit uns Müttern rumgluckte. Wir erzählten von unseren Erlebnissen und amüsierten uns darüber, als wir mal die Milch zu heiß kochten und diese beim Überkochen die Küche einsaute, der Babybrei Kinderohren verstopfte oder volle Windeln gar auf Butterbrote landete.

Wir schauten geschockt zu Ella, denn das war genau ihr passiert. Sie winkte nur ab und wir alle lachten wie die Hühner, was uns prompt Fragen von den Männern einbrachte, ob der Osterhase wohl die Eier von uns herhätte.

Gleich darauf flogen ein paar bunte Exemplare davon in ihre Richtung, die jedoch nur irgendwie im Gras oder in Büschen landeten – damit war die Suche nach Leckeren und Ostereiern inoffiziell eröffnet, denn schon stürmten Adam und Valentina davon.

Eiligst teilten wir die Süßigkeiten unter uns Erwachsenen auf und neckten damit die Kinder, wenn aus allen Richtungen hier und da Gummibärchen, Schokoriegel, Zuckereier oder sonstige Überraschungen umher flogen. Schnell waren Hosentaschen und umgekrempelte T-Shirts voll davon.

Wir hatten natürlich Sammelkörbe dabei, worin sie das Jagdgut ablegen konnten. Beim Bestaunen derer fanden wir sogar einige Dinge, die ganz gewiss nicht von uns stammten. Wir fragten uns, welches andere Kind wohl nun vergeblich danach suchen würde oder zuvor vergeblich danach gesucht hatte und es sich um Überbleibsel andere Familien vor uns handelte.

Nebenbei machten wir Picknick mit kleinen Salaten, kross gebackenem Brot, Würstchen und Bouletten, geschnittenem Gemüse und frischem Obst sowie leckerem italienischen Kuchen, dazu gab es noch die bunt angemalten, gekochten Eier, die noch aus dem Kindergarten stammten, wo Ella und ich den Kindern zeigten, wie man sie färbt und anmalt.

Alles in allem hatten wir ein relativ deutsches Ostern, aber der Tag sprühte nur so vor Freude, dass wir es wohl auch gar nicht anders hätten feiern wollen. Abgesehen davon ging es danach unspektakulär mit der Woche weiter.

Der einsetzende Regen war ein absoluter Verdruss für Verona! Es schüttete unaufhörlich wie aus Kübeln, alles war wieder in Grau gehüllt und kalt. Die Leute, zuvor noch in kurzen Hosen oder Röcken, offenen Sandalen oder Schlappen, lose hängenden Shirts oder knappen Tops gekleidet waren, mummten sich nun wieder in hochgezogenen Jacken ein und rannten förmlich mit Regenschirmen umher.

Was soll man da großartig auch machen, ohne dass man sich wegholt? Die meiste Zeit verbrachten wir daher in unseren vier Wänden. Zwar hatte Robert sich entsprechende Regenkleidung für seinen Sport geholt, um trotz des Wetters noch ein paar Kilometer draußen Joggen zu können, aber Valentina war kein große Fan davon, beim Spielen draußen bis auf die Knochen nass zu werden. In Pfützen rum springen, sobald der Regen aufgehört hatte, war ihr da schon lieber. Doch es regnete ja praktisch ohne Unterlass.

Wenn wir also dann abends alle zuhause waren, nutzten wir die gemeinsame Zeit als Familie. Robert zeigte seiner Prinzessin, wie man Eierkuchen zubereitet. Ich warnte ihn zwar davor, dass am nächsten Wochenende wir bestimmt mit einer eingesauten Küche und labbrigem Etwas auf unseren Tellern zum Frühstück von Valentina begrüßt werden könnten, doch das spornte ihn nur noch mehr an, ihr das genaue Rezept zu zeigen, aber auch ihr eindringlich davor zu warnen, den Herd je alleine zu benutzen.

Das trichterte ihr so gewissenhaft ein, dass ich bezweifle, sie wird diesen nun vermutlich vor ihrem 20. Lebensjahr nicht einmal mehr schief angucken, geschweige denn ein Feuerzeug benutzen. Braves Kind! Dass Valentina dennoch stets was zu Essen auf dem Tisch hat, dafür würde ihr Papa schon sorgen.

Deine